Samstag, 2. September 2023

FEST SPIELEN NACH DEN FESTSPIELEN

»Essentially what photography is is life lit up.«

Oh ja, es ist mir schmerzlich bewusst, dass die Salzburger Festspiele vorbei sind und ich noch die Photos von Macbeth und Falstaff "schuldig" bin. Die kommen bald, versprochen.

Statt am Rechner zu sitzen und Photos zu bearbeiten und zusammenzustellen, bin ich lieber bei wunderbarem Licht mit der Kamera durch die Stadt flaniert und habe ein paar Bilder von den beiden kleinen stattfindenden Festen gemacht.

Wieder einmal Streetphotography, wieder einmal  (gegen meine sonstigen Usancen) in Farbe. Wiedereinmal ein Bilderbogen, denn ich liebe es, die Geschichten, die sich darbieten, einzufangen und mit mehr als Einzelbildern wiederzugeben. Also auf zum Frühherbst-Spaziergang durch die Stadt Salzburg!

Im Volksgarten fand "Live im Park" statt und die Bands machten gerade Pause, als ich vorbeiradelte. Sie haben also nicht fest gespielt, es gab keine tobende Menschenmenge, wie es der Titel meines Eintrags hätte erwarten lassen, sondern es bot sich ein wonnig entspanntes und friedliches Bild.



Da ich aber weiter in die Altstadt wollte, habe ich nicht wie so einige Menschen auf die nächste Band gewartet. Nächstes Wochenende geht es weiter mit "Live im Park", vielleicht hab ich wieder Glück mit dem Licht.

Auch in der Altstadt gelassene Stimmung, kaum Touristengruppen, keine sich wuzelnden Menschenmassen. Aber auch keine Musik, wie eigentlich versprochen. Wo bleibt denn der von "Altstadt Salzburg" angekündigte und organisierte "Vielklang"?

Bisher hatte ich nur den vervielfachten Mozart gesehen, aber keinen Klang gehört.

Ein Stückerl weiter wurde es lebhafter, Radler und Fußgänger:innen in friedlicher Koexistenz, eine asiatische Gruppe mischte sich mit Einheimischen, die Spatzen ließen sich auf dem Geländer der Kaffeehausterrasse nieder und der Fiaker erbrüllte sich mühsam freie Durchfahrt.



 

Hier war es auch im melodischeren Sinn klangvoller. Zu meiner Schande weiß ich nicht einmal sicher, ob das die Sloerfcats waren, die zum Tanzen animierten. Sie waren auf alle Fälle die einzigen einer laut Programm üppigen Liste von Musikgruppen, die ich gehört und mit einigem Glück gesehen habe.





Ich suchte nicht die angekündigten festlichen Highlights auf, sondern bin weiter durch die Gassen gezogen. Habe Ermüdete festgehalten, die sich auf den wenigen schattigen, zum Sitzen halbwegs geeigneten Plätzen niedergelassen hatten.



Und weiter zum Domplatz, auf dem nur mehr das Gerippe der Jedermann-Tribüne stand und Gitter in den Asphalt zeichnete. 

In geziemendem Abstand von der Mariensäule hing noch das Jedermann-Panorama aus den 1920er-Jahren etwas verloren in der Gegend rum, über das ich, da nach einer Vorlage von Photo Ellinger erstellt, kürzlich berichtet habe.




Auch das für den Abbau aufgestellte Ungetüm kann Schatten werfen - und zum Glück suchten nicht alle Menschen Schatten, sondern warfen ihn. Der Domplatz bot darüber hinaus auch ruhige Ecken und veritable Sitzgelegenheiten.



Langsam belebter wurde es dann am Universitätsplatz, dem Marktplatz, mit seinem Trinkwasserbrunnen. In dessen Nähe verabschiedeten die Mitarbeiter:innen einer Entsorgungsfirma einen Kollegen herzlich und unter Anteilnahme der zufällig dort Befindlichen in die Pension.



Am Rückweg weiter die Bestätigung, dass sich die Kinder jeglichen Alters offensichtlich gut unterhalten haben, und das nicht nur (s.o.) bei den für sie organisierten Belustigungen. Sie waren fest am Spielen, wenn sie nicht gerade auf den Schultern ihrer durchwegs entspannten Eltern saßen.




Am Mozartdenkmal nicht viel, aber doch etwas Klang der spontanen Art, was die in der inzwischen milden Abendsonne Sitzenden nicht weiter zu stören schien.


Es wäre noch viel zu sehen und zu hören gewesen. Die Feste flogen offensichtlich tief an diesem Samstag. Das Mittelalter, so habe ich beim Verlassen der Altstadt dem gelben Transparent entnommen, tobte von mir unbemerkt auf der Festung. Abgesehen von der Pride Parade, die etwas später durch die Stadt rollte.


Ich aber bevorzugte den geordneten Rückzug - bevor ich mich aus Müdigkeit zum Photographieren in die vom Kollegen eingenommene Position begeben hätte müssen.

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